Demokratisch getroffene Entscheidungen gebetsmühlenartig wieder und wieder in Zweifel zu ziehen, hält Josef Westerhorstmann, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Delbrück-Mitte, für schlechten politischen Stil. Bündnisgrünen und SPD, die beim ersten Spatenstich in der Thülecke demonstrativ Einbahnstraßenschilder in die Kameras hielten, wirft er vor, sich Fakten zu verschließen und nur aus einem Bauchgefühl heraus Stimmung machen zu wollen.
Es bedürfe keines Verkehrsversuches, um die Folgen für den Einzelhandel abzuschätzen. Die Baumaßnahmen etwa an den Kreisverkehren in der Innenstadt oder zuletzt die Kanalarbeiten in der Oststraße und die in dem Zuge veränderten Verkehrsführungen hätten ausnahmslos dazu geführt, dass Geschäfte buchstäblich abgehängt worden seien. Eine Einbahnstraßenregelung hätte genau diese Auswirkung auf den kompletten Einzelhandel in der Innenstadt, warnt Josef Westerhorstmann vor unsinnigen Experimenten. „Und wer denkt an die Bewohner in den Parallelstraßen“, fragt der Ortsverbandsvorsitzende. Eine Einbahnstraßenregelung würde automatisch zu viel mehr Verkehr etwa auf Bahnweg, Wittmundstraße, Ostring, Friedrichstraße, Himmlreichallee und Südstraße führen. „Aus Wohnsammelstraßen werden dann Umgehungsstraßen. Wenn Bündnisgrüne und SPD ihre ideologischen Scheuklappen nicht bald ablegen, gefährden sie mit ihrer Blockadehaltung die jetzt in Schwung gebrachte Innenstadtentwicklung“, mahnt Josef Westerhorstmann. „Das Auto zu verteufeln ist kein Lösungsansatz“, ergänzt er. In einer Stadt wie Delbrück mit zehn in der Fläche verstreuten Stadtteilen könne das Auto nicht ausgeklammert werden, fordert er Bündnisgrüne und SPD auf, auf den „Boden der Realitäten“ zurückzukehren.