Udo Hansjürgens will antreten
Der CDU-Stadtverband Delbrück will bei der nächsten Kommunalwahl in zwei Jahren mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten antreten. »Wir haben uns für Udo Hansjürgens ausgesprochen«, gab CDU-Stadtverbandschef Reinhold Hansmeier am Freitag in einer Pressekonferenz das Ergebnis einer CDU-Sitzung am vergangenen Dienstag bekannt.
Hansjürgens, der bisher nicht einmal ein CDU-Parteibuch besaß, sich aber als Stammwähler der Union sieht, hatte sich in zwei aufeinanderfolgenden, jeweils zweistündigen Sitzungen zunächst den zehn CDU-Ortsverbandsvorsitzenden und danach dem gesamten CDU-Stadtverbandsvorstand vorgestellt. Angesprochen worden war der 45-jährige Ostenländer von einer CDU-internen Projektgruppe unter der Leitung des Delbrücker Landtagsabgeordneten Bernhard Hoppe-Biermeyer.
Diese Gruppe besteht nach Angaben von Reinhold Hansmeier bereits seit zwei Jahren. Hansmeier: »Uns war früh klar, dass wir diese Zeit brauchen, um einen Bürgermeisterkandidaten zu finden, der dem Anforderungsprofil weitestgehend entspricht. Wir sind davon überzeugt, der CDU-Basis im Delbrücker Land in Person von Udo Hansjürgens einen überaus geeigneten Kandidaten vorschlagen zu können.«
Die letzte Entscheidung liegt aber bei den CDU-Mitgliedern, die am Freitag per Post über den Vorschlag Udo Hansjürgens informiert worden waren. Die CDU-Basis wird in einer Aufstellungversammlung den Bürgermeisterkandidaten der Union nominieren, »wobei diese offizielle Nominierung unter der Beachtung der gesetzlichen Fristen erst ab dem 1. August 2019 möglich ist. Bis dahin können sich noch weitere Kandidaten melden«, sagte Hoppe-Biermeyer. Der Projektgruppe gehörten neben Hansmeier und Hoppe-Biermeyer außerdem Martin Hüllmann, Johannes Lindhauer, Anita Papenheinrich, Meinolf Päsch, Bernhard Wissing und Meinolf Wolke an.
»Das ist alles noch ganz frisch«, gestand Udo Hansjürgens am Freitag im Pressegespräch. Als er vor gar nicht langer Zeit von der CDU angesprochen worden war, lautete seine erste Reaktion: »Klingt spannend« – und erbat sich etwas Bedenkzeit. Wenig später gab er den CDU-Spitzen das klare Signal: »Ja, ich kann mit vorstellen, als CDU-Bürgermeisterkandidat anzutreten.«
Hansjürgens verfügt bislang über keine klassische Verwaltungserfahrung oder juristische Kenntnisse. Hoppe-Biermeyer: »Er bringt aber genau das mit, worauf es unserer Überzeugung nach ankommt: Strategisches und organisatorisches Denken, Personalführungserfahrung, hohe Kompetenz in wirtschaftlichen Fragen, großes ehrenamtliches Engagement und Generationenverständnis.« Reinhold Hansmeier ergänzt: »Und wir können den Wählern in Delbrück einen Kandidaten aus Delbrück präsentieren. Wir wissen, dass dies auch ein wichtiger Aspekt ist.« Fest stehe für die CDU, ergänzte Hoppe-Biermeyer, »keinen Wahlkampf gegen Amtsinhaber Werner Peitz, sondern einen Wahlkampf der eigenen Stärken« führen zu wollen.
Der parteilose und somit unabhängige Werner Peitz ist seit 2009 Bürgermeister – und gedenkt, dies auch nach 2020 bleiben zu wollen. In einem Gespräch mit dieser Zeitung sagte der 57-Jährige am Freitag: »Ich bin mit Herz und Leidenschaft Bürgermeister der Stadt Delbrück und werde selbstverständlich und auch sehr gern 2020 wieder zur Wahl antreten. In den vergangenen Jahren habe ich die Stadtentwicklung ausdrücklich in allen 10 Ortsteilen nach vorn gebracht, das heißt, viele richtungsweisende sowie auch dringend notwendige und insbesondere zukunftsorientierte Großprojekte wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Andere sind in der Umsetzung. Weitere bereits von mir geplante Projekte möchte ich über das Jahr 2020 hinaus noch erfolgreich abschließen.«