Beratungen des Haushalts 2023
Unerwartet und unvorbereitet hat die Katastrophe des russischen Einmarsches in die Ukraine alle Kommunen mit voller Wucht getroffen. Auch in Delbrück weist der Haushalt millionenschwere Defizite auf.
Seit Februar 2022 schlagen gleich mehrere Kriseneffekte ungebremst auf die kommunalen Haushalte durch. Bund und Land müssen so schnell es geht die Handlungsfähigkeit der Kommunen absichern, sonst bluten auch Kommunen, wie Delbrück, die noch finanzielle Reserven haben, aus.
Die Ausgaben übersteigen die Einnahmen bei weitem und führen dazu, dass sogar in Delbrück Liquiditätskredite auf die Dauer nicht auszuschließen sind. Kostentreiber sind vor allem die explodierenden Preise für Energie, Bauen und Personal, steigende Sozialausgaben und die Versorgung von Geflüchteten. Im Augenblick sind neben den zahlreichen, dankenswerterweise privaten Unterbringungen auch schon die Mehrzweckhallen in Hagen, Schöning und eine Turnhalle in Ostenland belegt.
Weist der Ergebnisplan für das laufende Jahr lt. Nachtragshaushalt vom 29.09.2022 noch einen Überschuss von mehr als 2,83 Mio. € aus, erwarten wir für 2023 ein Rekorddefizit von mehr als 7,6 Mio. € im Ergebnisplan.
Bis Ende 2026 summieren sich die Fehlbeträge auf über 23,3 Mio. €. Über kurz oder lang droht damit auch Delbrück, wie schon einigen anderen Kommunen im Kreis Paderborn aktuell, die Haushaltssicherung.
Was sind die Kostentreiber in Delbrück?
Die Stadt Delbrück wird im Jahr 2023 fast 31 Mio. € und damit rd. 3,85 Mio. € mehr an den Kreis abführen (für Kreisumlage, Jugendamtsumlage, Sonderumlage für den ÖPNV), als bisher.
Deutlich steigen werden im kommenden Jahr auch die Personalkosten, um mindestens 1,7 Mio. €.
Massive Kostensteigerungen unter anderem für Strom und Gas, Diesel und Benzin führen zu 1,7 Mio. € Mehrausgaben mehr als im laufenden Jahr.
Zudem ergeben sich vor allem aufgrund der hohen Inflation auch erhöhte Mittelbedarfe in vielen anderen Bereichen. Insgesamt summieren sich die laufenden Aufwendungen im Haushalt 2023 auf rd. 89,4 Mio. € und sind damit 9,5 Mio. € mehr als im laufenden Jahr.
Dem gegenüber stehen Erträge aus laufender Verwaltungstätigkeit i.H.v. nur 78,92 Mio. € - ein Minus von 3,31 Mio. € im Vergleich zum laufenden Jahr.
Verschlechterungen auf der Ertragsseite sind im Jahr 2023 insbesondere bei der Gewerbesteuer zu befürchten. Darum wird im kommenden Jahr nur noch mit Gewerbesteuererträgen von noch 25,5 Mio. € gerechnet.
Das sind 2,3 Mio. € weniger als im laufenden Jahr veranschlagt.
Wie dringend die Unterstützungen von Land und Bund auch in der Stadt Delbrück benötigt werden, zeigt ein Blick in den Finanzplan.
In keinem Jahr der Planung werden die laufenden Einzahlungen ausreichen, um die laufenden Auszahlungen zu decken. Der Liquiditätsbestand wird dadurch nach und nach weitestgehend verbraucht.
Zur Finanzierung von Investitionen werden bis 2026 rd. 32,5 Mio. € zusätzliche Kredite benötigt. Die Verschuldung wird sich dadurch auf fast 45,5 Mio. € erhöhen.
Da die Nullzins-Phase endgültig der Vergangenheit angehört, steigt mit jedem Kredit, der aufgenommen wird, auch die Zinsbelastung deutlich an, und zwar auf mehrere hunderttausend Euro pro Jahr.
Auch im investiven Bereich fehlen Finanzmittel in erheblichem Umfang, nicht zuletzt, weil vor allem im Jahr 2023 das Investitionsvolumen mit 27.5 Mio. € außergewöhnlich hoch ist.
Die größten geplante Bauvorhaben sind:
„Delbrück: 10 Orte – eine Stadt“ ist der Leitspruch der CDU
Als größter Ortsteil und zentrales Versorgungszentrum stehen in Delbrück-Mitte stets Investitionen an. Wichtig ist es uns aber auch die zahlreichen Maßnahmen in den Ortsteilen herauszustellen:
Weitere Anträge:
Zuschuss Erneuerung EDV-Anlage DRK: 2.500, - € (wichtiges Zeichen für den ehrenamtlichen Einsatz im Katastrophenschutz)
Erhöhung Personalkostenzuschuss DEMAG um 31 T auf 68 T Euro.
Unsere leistungsstarke Werbegemeinschaft ist durch Ihre zahlreichen Aktivitäten der
1. Werbeträger unserer Stadt und sorgt neben der Bereitstellung aller notwendigen Dinge für das tägliche Leben auch dafür, dass Delbrück weit über seine Grenzen hinaus erstrahlt.
Das ist uns nach den schwierigen letzten beiden Jahren auch in diesem im Haushalt eine überlebenswichtige Investition.
Keine Steuererhöhungen!
Trotz all der alarmierenden Aussichten werden wir zum 01.01.2023 keine Anhebung der Steuerhebesätze beschließen, obwohl die Stadt Delbrück auf ca. 800.000 € Steuereinnahmen bei der Grundsteuer B verzichtet, weil sie mit 423 erheblich unter dem fiktiven Hebesatz des Landes mit 511 Punkten liegt.
Wir möchten Haushalte und Unternehmen mit Blick auf die hohen Energiekosten und die allgemeinen Preissteigerungen nicht noch zusätzlich belasten.
Für die Folgejahre muss mit Steuererhöhungen gerechnet werden!
Mit einem weiteren Antrag aus unserer Haushaltsberatung wird die Verwaltung beauftragt die Umrüstung der gesamten Straßenbeleuchtung der Stadt Delbrück auf LED-Technologie zu überprüfen. Dazu werden 100.000, - im Haushalt berücksichtigt.