Vortrag Dr. Bernhard Winnemöller

Kommunalereform von 1975 in NRW

Mit einem kurzen geschichtlichen Rückblick begann Dr. Winnemöller seine Ausführungen und hob dabei besonders die preußische Amtsverfassung von 1813 hervor, die der eigentliche Beginn der heutigen Stadt Delbrück war.
Zum damaligen Amt Delbrück gehörten neben den sechs selbstständigen Gemeinden Delbrück, Dorfbauerschaft, Hagen, Ostenland, Westenholz und Westerloh auch die Gemeinden Hövelhof und Stukenbrock, die aber dann ab 1895 zum Amt Neuhaus gehörten.

1958 musste die Gemeinde Ostenland rund 400 Einwohner an Hövelhof abtreten und am

1. August 1964 schlossen sich Delbrück und Dorfbauerschaft zur Stadt Delbrück zusammen.

Am 1. Januar 1975 bildeten die fünf selbstständigen Gemeinden des Amtes Delbrück und die drei selbstständigen Lippegemeinden Boke, Anreppen und Bentfeld die neue Stadt Delbrück.

Nach dem Grundprinzip zentrale Orte in NRW zu bilden, teilte die Kommunalreform von 1975 die Gemeinden und Städte in fünf Kategorien ein. Die 2.659 selbstständigen Gemeinden und Städte in NRW wurden am 1. Januar 1975 zu 369 zusammengefasst. Die neue Stadt Delbrück wurde als Grundzentrum mit mittelzentraler Bedeutung eingestuft.

 

Die neue Stadt Delbrück begann mit einem Schuldenstand von 1.134,- DM pro Einwohner und hatte die höchste Verschuldung im Kreis Paderborn. Große Aufgaben waren damals der Bau des Hallenbades, die Beseitigung der unterschiedlichen Steuersätze, neue Straßennamen, die Neueinteilung der Jagdbezirke, der Bau eines neuen Klärwerkes, die Einrichtung der Zentralwache, die Neugestaltung des Katharinenmarktes, die Verbesserung der ärztlichen Versorgung usw.. Im gemeinsamen neuen Wappen kommt der Slogan „10 Orte – eine Stadt“ zum Ausdruck.

 

In der anschließenden Diskussion bemängelten einige Diskussionsteilnehmer die heutige Ausgabenpolitik der Stadt Delbrück und äußerten ihre Befürchtung, dass bis 2020 weitere Steuererhöhungen erfolgen werden.